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3D Basiswissen und Bestandsaufnahme: Zum Greifen Nah - Teil 3

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Brillenlos glücklich

Egal ob Shutter- oder Polarisationsbrille – beide schlucken Licht und sind, besonders für Brillenträger, lästig. Entsprechend erwarten viele, dass 3D-Fernsehen im Heimbereich erst dann so richtig Fahrt aufnimmt wenn man auf weitere Hilfsmittel verzichten kann.

Einzelne Displays beherrschen das bereits. So bringt Toshiba, leider aber nur in Japan, zwei Displays mit dem sogenannten "Integral Imaging-System". Dabei werden gleichzeitig neun verschiedene Perspektiven (Parallaxen) aus einem 2D-Bild erstellt und angezeigt. Allerdings sind dazu auf dem Display eine vertikal ausgerichtete Linsenanordnung notwendig um beim Betrachten die Einzel-Perspektiven zu erzeugen. Diese überlagernden Perspektiven werden im menschlichen Gehirn dann zusammengefügt. Toshiba spricht von „einem relativ großen Betrachtungsbereich" und führt den Vorteil auf, dass Bewegungen der Augen und des Kopfes das 3D-Erlebnis nicht mindern. Doch mit 30 Zentimeter beim Toshiba 12GL1 beziehungsweise guten 50 Zentimeter (20GL1) sitzen wohl eher einzelne Personen vor dem Schirm. Und von einem Betrachtungswinkel normaler 2D-Fernseher ist diese Technologie weit entfernt. In der Realität muss der Betrachtungsabstand ziemlich exakt stimmen und weit aus der Mitte entfernt sitzen mindert den 3D-Eindruck erheblich.

 

Noch etwas ausgefeiltere Technik gibt es in der Entwicklung: Dann verfolgt eine Kamera die Kopfbewegungen des, wohlgemerkt einzelnen, Zuschauers und richtet entsprechend die Pixelansteuerung und Linsen darauf aus.

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Betrachter: Fuji bietet zu seiner 3D-Kamera einen passenden Viewer, der die 3D-Betrachtung dank Barrier-Technologie ohne Brille auf den Schirm bringt.
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Linsen: Über Linsen bekommt der Zuschauer gleich neun Perspektiven geliefert, die in seinem Gehirn zu einer 3D-Ansicht zusammengefügt werden.

Definitiv derzeit nur für einzelne Personen eignen sich Monitore mit der sogenannten Barrieretechnik. Sie kommen beispielsweise in den Kontrolldisplays der günstigen 3D-Camcorder von Aiptek oder Jay-Tech zum Einsatz. Doch auch Fujifilm liefert passend zur 3D-Kamera Real 3D W3 ein Display mit dem Namen 3D V1, das auf dieser Technologie basiert. Auch hier ist ein relativ exakter Betrachtungsabstand die Bedingung dafür, dass das rechte und linke Auge mit unterschiedlichen Bildern versorgt werden.

Welche der 3D-Technologien sich durchsetzen ist derzeit noch völlig unklar, doch selbst Toshiba betont, dass „es noch einige Jahre dauern wird, bis 3D-TV ohne Brille auch auf großen Bildschirmen mit einer Bilddiagonalen von über 40 Zoll zu einem akzeptablen Preis möglich sein wird."

 

Fazit
Zum Jahresanfang 2010 erschien 3D-Fernsehen noch weit weg. Höchstens in der Oberklasse waren erste Modelle anzutreffen – inzwischen sind es bereits Mittelklassemodelle die mit der 3D-Technologie werben. Der Trend wird sich fortsetzen und voraussichtlich sind 3D-Fernseher schneller wie viele denken Standard. Damit wird allerdings 3D-Fernsehen noch nicht Standard sein: So viele 3D-Filme werden auch heute noch nicht produziert. Dieses Jahr sollen es zwar über 100 sein, doch das ist genau genommen keine große Masse. Wieder sind es also die Filmer die, wie beim HD-Fernsehen, zuerst auf mehr Inhalte zugreifen können. Wobei dieses mal die Zahl der 3D Fernseher am Markt schneller steigt als vor wenigen Jahren beim Thema HD.

(jos)





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