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Test: Xgimi Halo - Full-HD-LED-Beamer mit Android TV - Bildqualität, Sound und Fazit

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Bedienen lässt sich der Xgimi dann über die mitgelieferte Fernbedienung, die zwar nicht viele Knöpfe, dafür aber die wichtigsten offeriert und auch dann unmittelbar reagiert, wenn der Projektor hinter dem Betrachter steht. Für die direkte Bedienung am Gerät gibt es nur eine Lauter- und Leiser- sowie eine Start- und Stopp-Taste. Das ist dann vor allem beim Einsatz als Bluetooth-Lautsprecher sinnvoll, erlaubt aber nicht die Navigation durch das Beamer-Menü. Daher ist man zwangsläufig auf den mitgelieferten Signalgeber angewiesen. Vorteil gegenüber dem größeren Horizon Pro ist hier übrigens die Signaleingangs-Taste auf der Fernbedienung, mit der man dann direkt zur angeschlossenen HDMI-Quelle wechseln kann. Davon gibt es nämlich nur eine, sowie noch einen USB-Typ-A-Anschluss und eine Kopfhörerbuchse, das war‘s. Viel mehr braucht man bei diesem kompakten Gerät aber auch nicht, da man die meisten Inhalte so oder so online über die Android-TV-Oberfläche wiedergibt. Der kabellose Zugang zum Internet wird dann über das integrierte Wi-Fi 802.11 a/b/g/n garantiert, was im Test problemlos funktionierte. Ein Google-Konto ist dafür dann aber Voraussetzung. Das Android-Betriebssystem bietet übrigens den Zugriff auf das umfangreiche Angebot des Google Play Store; das bedeutet, man kann etwa auch die VLC-Media- Player-App herunterladen und über sie dann seine Filme direkt vom USB-Stick über den Xgimi Horizon Pro anzeigen. Das Einstellungsmenü ist wie schon beim größeren Horizon Pro zweckmäßig, aber, wie wir finden, noch undurchsichtiger und zu verschachtelt. Auch hier verwirren drei separate Einstellmenüs für „alle Einstellungen“, „Bildeinstellungen“ und „Geräteeinstellungen“. Dazu kommt, dass das eigentliche Beamer- Menü nicht übersetzt und nur in Englisch ist. Das Android-Menü wiederum wird auf Deutsch offeriert. Das macht die Einstellung und Navigation umständlich und kompliziert.

Xgimi Halo tasten pmohaupt web

Die drei Tasten für die Laustärke- Einstellung und Wiedergabe-Steuerung auf der Oberseite des Halo sind berührungssensitiv. Das Menü lässt sich mit ihnen aber nicht bedienen.

Bildqualität und Sound
Die Helligkeit des Xgimi Halo ist für so einen kompakten Beamer insgesamt sehr beeindruckend. Wir hatten auch bei Tageslicht bei einer rund 1,5 bis Meter breiten Projektion keine Probleme mit der Erkennbarkeit des Bildes. Allerdings mischt Xgimi beim hellsten voreingestellten Bildmodus deutlich erkennbar zuviel Grün ins Bild. Glücklicherweise darf man einen benutzerdefinierten Bildmodus einstellen und dann die Intensität der Helligkeit sowie die Sättigung der einzelnen RGB-Anteile für Rot, Grün und Blau selbst bestimmen. Das haben wir dann auch gemacht und so insgesamt ein sehr annehmbares Bild mit relativ authentischer Farbdarstellung auf die Leinwand bekommen. Natürlich kann der kleine Halo nicht mit professionellen Filmpräsentationen von High- End-Heimkino-Projektoren mithalten und zieht auch im direkten Vergleich mit dem Horizon Pro den Kürzeren. Das ist aber kein Mangel, denn die Klasse, in der Xgimi den Halo platziert, ist eine andere. Und genau in dieser Klasse der überaus mobilen Projektoren kann er strahlen. Für seine Größe erreicht er ein erstaunlich gutes Bild, das Spaß macht anzuschauen und gerade für die Präsentation zwischendurch sowie den gelegentlichen Filmabend problemlos taugt.
Der integrierte Akku ist dabei der Clou, da man so recht unabhängig von der Stromquelle einen Film präsentieren kann. Nach circa einer Stunde wurde der Akku bei uns im Test aber schwächer, woraufhin der Halo dann automatisch die Helligkeit reduzierte und leider so etwas wie eine Art gelblichen Schleier übers Bild legte. Ab diesem Zeitpunkt gelingt das Filmeschauen mit Hilfe der integrierten Batterie nicht mehr wirklich ideal und man sollte den Halo dann doch ans Netzteil anstecken. Die Bildschärfe lässt sich ebenfalls über das Bildeinstellungs-Menü bestimmen. Hier wählten wir zumeist eine Einstellung zwischen 50 bis 70 Prozent, was natürlich Geschmackssache ist. Dennoch wirkte das Bild nicht immer komplett scharf, sondern eher etwas weichgezeichnet und ausgewaschen, was uns mit genügend Sitzabstand zur Projektionsfläche aber nicht wirklich negativ auffiel. Trotzdem muss man sich beim Halo ganz eindeutig mit den Farb-, Helligkeits-, Kontrast- und Schärfeeinstellungen beschäftigen, um das beste Bild aus dem kleinen Beamer zu kitzeln. So viele Optionen wie beim Horizon Pro bietet der Halo dafür dann aber nicht.

Xgimi Halo stativgewinde pmohaupt web

Auf der Unterseite beherbergt der Xgimi Halo ein Stativgewinde sowie einen kleinen Klappfuß, mit dem man ihn etwas erhöht aufstellen kann.

Fazit
Mini-Beamer haben in den letzten Jahren etwas an Bedeutung verloren – schade eigentlich. Umso interessanter ist der pfiffige Ansatz von Xgimi, aktuelle LED-Technik mit einem DLP-Chip für ansprechende Bildqualität in einem sehr kompakten Gehäuse zu vereinen. Und das funktioniert mit dem kleinen Halo insgesamt ausgesprochen gut. Das Bild ist für so ein kleines Gerät erstaunlich hell, und das selbst auf großen Leinwänden. Dabei muss man nicht erst einen ausladenden Aufbau mit viel Aufwand realisieren, denn das passende Soundsystem liefert Xgimi mit den Harman-Kardon-Lautsprechern gleich mit. Den Halo packt man einfach auf ein Stativ und platziert ihn dann im passenden Abstand vor der Leinwand. Dank dem integrierten Akku gelingt das sogar ohne Netzteil für eine gesamte Filmvorführung. Und genau das ist das Tolle: Hier wird „Kino to go“ zur Realität – da man sogar von externen Zuspielern unabhängig ist und direkt von YouTube oder dem Video-on-Demand- Portal (alternativ auch dem USB-Stick) den eigenen Film abspielen kann.

+ helles Bild
+ leiser Lüfter (im Standard-Modus)
+ gutes Soundsystem
- kaum Bedienstasten am Gerät
- keine höhenverstellbaren Standfüße
- umständliches Menü

Xgimi Halo fernbedienung pmohaupt web

Die Fernbedienung bietet nicht viele Tasten, aber die nötigsten, und erlaubt eine sehr gute Bedienung des etwas umständlichen Beamer-Menüs.

Autor: Philipp Mohaupt Bilder: Philipp Mohaupt

Artikel begleitend zur VIDEOAKTIV 3/2022: