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Test: Zoom H1e, H4e und H6e – günstige 32bit-Audio-Fieldrekorder - Praxis und Fazit

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PRAXIS
Die Plastikgehäuse aller drei Rekorder machen einen etwas billigen Eindruck, die Bedientasten verfügen jedoch über einen guten Druckpunkt und die Bildschirme sind hochauflösend genug für professionelles Arbeiten. Zwar sind die Displays nicht berührungsempfindlich, die Navigation mittels Rad und Entertaste erfolgt nach kurzer Eingewöhnung schnell und problemlos. Da der H1essential über kein Bedienrad verfügt, übernehmen im Menü die Shortcut-Tasten Navigationsfunktionen, was ebenso unkompliziert funktioniert. Durch die Mixer-Taste und das Bedienrad geht das Pegeln ebenso schnell, mit einer Ausnahme: Beim H1essential sucht man eine Pegelmöglichkeit vergebens, hier ist man auf Gedeih und Verderb der 32bit-Technologie ausgeliefert. Mit 32 Bit nehmen die Rekorder in jedem Fall auf, einzig die Abtastrate ist mit 44,1, 48 und 96 Kilohertz einstellbar.

Zoom Hessential Kanal Link

Wer will, kann beim H4essential beide externen Eingänge und beim H6essential auch Kanal 3 und 4 miteinander verknüpfen und gemeinsam steuern, was vor allem für Stereoaufnahmen mit einem abgestimmten Mikrofonpaar Sinn ergibt.




Um es kurz zu machen: Der Klang von angeschlossenen Mikrofonen ist genau so gut, wie es die jeweiligen Mikrofone zulassen. Wir haben die Abtastrate im Test durchgängig auf 96 Kilohertz eingestellt, blieben also noch über dem Studiostandard. Durch diese Einstellung sind Unterschiede zwischen analogem und digitalem Signal nicht hörbar. Die internen Mikrofone der Zooms liefern einen natürlichen, in bestem Sinne unaufgeregten Klang. Je teurer der Rekorder, umso dynamischer und ausgeglichener ist der Klang, doch schon der Ton des kleinen H1essential erreicht ein professionelles Niveau, welches deutlich über dem Ton der internen Mikrofone von Kompaktkameras und Camcordern liegt. Wer die Zooms an der Kamera einsetzt, profitiert zudem von der Möglichkeit, gleichzeitig in Kamera und Rekorder aufnehmen zu können und so immer ein sicheren Ton aufzeichnen zu können.

Zoom H4essential Einsatz

Dank der kompakten Maße von Fieldrekordern kommt man mit ihnen viel näher an den Ort des Geschehens und damit an den wichtigen Ton ran. Dank der hohen Akkulaufzeit konnten wir die Zooms mehrfach die gesamte Veranstaltung durchweg aufnehmen lassen.

Die Akkulaufzeit hängt bei den Zooms stark von den verwendeten Akkus beziehungsweise Batterien ab. In unserem Test bewältigten die Recorder jedoch auch eine zweieinhalbstündige Daueraufnahme mit – laut Display – halber Akkuladung. Um im Test auf jeden Fall einen verwertbaren Ton zu haben und in dem Wissen, dass der H1essential über keine Möglichkeit zur Pegelung verfügt, regelten wir den Ton beim H4essential eher leise und beim H6essential „normal“, sprich nach -9dBFs Vollaussteuerung. Tatsächlich nahmen alle Feldrekorder einen Ton mit nutzbarem Pegel auf, weder übersteuerte der Ton bei H1essential und H6essential und der Rauschabstand ist groß genug, um auch den leisen Ton des H4essential zu normalisieren und verwendbar zu machen.

Zoom Hessential H6 Line Out

Wer möchte, kann die Zooms auch als Audio-Interface für den Computer verwenden und dann als Quantisierung auch 24 Bit einstellen.

 

DATEN UND TESTERGEBNISSE

Zoom H1essential Tabellenbild

Zoom H4essential Tabellenbild

Zoom H6essential Tabellenbild

Hersteller Zoom
Modell H1essential, H4essential, H6essential
Preis 109 Euro (H1e), 219 Euro (H4e), 329 Euro (H6e)
Internet zoomcorp.com
DATEN                                             
Abmessungen 13,7 x 5,4 x 2,9 cm (H1e)
15,6 x 6,7 x 3,8 cm (H4e)
16 x 7,8 x 4,3 cm (H6e)
Gewicht 92 g (H1e)
243 g (H4e)
381 g (H6e)
Aussteuerung keine (H1e)
manuell über Drehregler (H4e und H6e)
Phantomspeisung 48 Volt
Stromversorgung 2x AAA (H1e)
2x AA (H4e)
4x AA (H6e)
Eingänge 1x Line In (H1e)
2x XLR/TRS, 1x Line In (H4e)
4x XRL/TRS /H6e)
Ausgänge 1x Kopfhörer/Line Out (H1e und H4e)
1x Kopfhörer, 1x Line Out (H6e)
Signalabschwächer/verstärker nein
Bassfilter ja, schaltbar (80, 160, 240 Hz)
Limiter nein
Zubehör nein
KLANGQUALITÄT 50 Punkte 44,0/sehr gut (H1e)
45,0/sehr gut
(H4e)
46,0/hervorragend (H6e)
AUSSTATTUNG 30 Punkte 18,0/befriedigend (H1e)
21,0/gut (H4e)
23,0/gut (H6e)

BEDIENUNG 20 Punkte 18,0/sehr gut (H1e, H4e und H6e)
va logo kl 100  
Urteil
max.100 Punkte
80/gut (H1e)
84/sehr gut (H4e)
87/sehr gut (H6e)
Preis/Leistung gut (H1e)
sehr gut (H4e)
sehr gut (H6e)

FAZIT

Jonas Schupp VIDEOAKTIV AutorGehört Pegeln mit 32bit-Feldrekordern der Vergangenheit an? In vielen Fällen kann man festhalten: ja, das tut es! Wobei wir im Testzeitraum keinen Dreh mit lauten Industriemaschinen oder ähnlich lauten Audioquellen hatten. Kommt man diesen zu nahe, kommt es zwangsläufig zu Übersteuerungen. Bei H4essential und H6essential kann man dank der guten Bedienung schnell nachpegeln, beim H1essential hilft nur eine größere Entfernung zur Schallquelle – was nicht immer möglich geschweige denn gewünscht ist.

Aus diesem Grund und weil er über keine XLR-Eingänge verfügt, würden wir den H1essential für professionelle Anwendungen ausklammern – trotz des guten Klangs der internen Mikrofone. Vor allem preis-leistungstechnisch hat uns der H4essential überzeugt. Mit zwei XLR-Eingängen, die zusätzlich im Gerät verbunden werden können, ist der Rekorder für die meisten Anwendungen gerüstet, bleibt dabei aber kompakt und handlich. Wer mehr Eingänge benötigt, muss zum H6essential greifen, der gemessen an seinen Eigenschaften immer noch günstig ist. Wer dagegen einen robusten Tonmischer sucht, kann sich gerne unseren Artikel zumm Centrance Mixerface R4D anschauen, welcher dann allerdings kein 32bit-Recording beherrscht. Für Camcorder und vor allem Kompaktkameras sind die Zooms in jedem Fall eine Aufwertung, auch weil die internen Mikrofone klanglich überzeugen können.

+ gutes Preis-Leistungsverhältnis
+ gute Audioqualität der internen Mikrofone
+ 32bit-Recording
- keine Pegelmöglichkeit beim H1essential
- Gehäuse wirkt etwas billig

 

Autorn: Jonas Schupp / Bilder: Zoom, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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