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    GroĂźer Vergleichstest: die neue GoPro Hero 11 gegen die Hero 10 und Hero 9 - Die Hero 11 im Detail

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    DIE HERO 11 IM DETAIL
    Beim letzten Test haben wir GoPro für die Hero 10 mit auf den Weg gegeben, dass die Bilder insgesamt etwas zu sehr gesättigt sind, was in einigen Fällen zu fast comicartigen Bildeindrücken führt. Diese Kritik gab es auch schon bei der Hero 9, doch bei der Hero 10 ist das zu übertrieben. Mit der Hero 11 reduziert GoPro offensichtlich nun die Sättigung und den Kontrast, was allerdings auch dem neuen Sensor geschuldet sein könnte. Auch die Schärfung hat GoPro wieder leicht zurückgedreht, was wir insgesamt deutlich stimmiger finden. Doch egal welche Hero-Version man nun nutzt, bleiben wir beim Tipp nicht mit dem Standardprofil zu filmen, sondern den Pro-Tunes-Modus zu aktivieren. Hier lässt sich sowohl die Farbe als auch die Schärfung zurücknehmen. Besser ist es mit flachem Profil zu filmen und in der Nachbearbeitung seine individuellen Einstellungen zu treffen. Der Erfolg ist eine erheblich angenehmere Lichtstimmung und eine deutlich bessere Bildqualität.

    GoPro Hero 11 ISO 400 vergleich

    Überraschung beim ISO-Test: Die Hero 9 ist auch weiterhin die lichtstärkste GoPro-Kamera. Die beiden neueren Actioncams fangen schon bei ISO 400 an zu rauschen, ...

    Eine der Neuerungen der Hero 10 war eine verbesserte Vergütung des Linsenschutz, der sich tatsächlich positiv durch weniger Lensflair auswirkt. Was bleibt sind deutlich reduzierte Lichtflecken, wobei bei krassem Gegenlicht immer mal wieder auch die gesamte Bildfläche betroffen ist und somit dann die Brillanz darunter leidet. Doch genau hier ist unsere Hero 9 noch mehr im Nachteil, denn hier tritt dieser Effekt noch deutlicher zu Tage – es sei denn man gönnt sich einen neuen Linsenschutz. Wobei GoPro leider nicht kommuniziert, ob man beim Neukauf nicht auch schon den neuen Linsenschutz der Hero 10 und 11 bekommt. Da unsere Hero 9 schon älter ist, lässt es sich nicht mit Gewissheit sagen – doch wir gehen davon aus, dass GoPro nicht unterschiedliche Qualitäten fertigen lässt und somit neue Actioncams alle mit der gleichen Vergütung ausgeliefert werden.
    Schon im Test der Hero 10 waren wir überrascht, bewies sich doch die Hero 9 als lichtstärker als ihre Konkurrenten. Und siehe da: Auch gegenüber der Hero 11 behauptet sich das ältere Modell. Während ab ISO 400 im Bild von Hero 10 und 11 schon ein deutliches Rauschen zu sehen ist, bleibt die Hero 9 weitgehend rauschfrei. Bei ISO 1600 ist das Bild der Hero 10 und 11 schon nicht mehr verwendbar, während die Clips der Hero 9 bei uns noch in Ausnahmefällen Verwendung finden würden. Dafür wartet die Hero 11 mit künstlerischen Spezialeffekten auf: Im Zeitraffer-Modus lassen sich nämlich zusätzlich zu den bisher bekannten Einstellungen die Optionen „Startrails“, „Lichtmalerei“ und „Auto-Lichtspuren“ auswählen.

    GoPro Hero 11 ISO 1600 vergleich

    ... während die Hero 9 auch bei ISO 1600 ein Bild abliefert, welches wir in Ausnahmefällen noch verwenden würden.

    Mit diesen lassen sich Effekte erzielen, die man sonst vor allem aus nächtlichen, langzeitbelichteten Fotos kennt. Aus mehreren Einzelaufnahmen errechnet die GoPro einen Clip, in welchem beispielsweise die Scheinwerfer vorbeifahrender Autos Streifen hinter sich herziehen, die entweder verblassen („Auto-Lichtspuren“) oder permanent im Bild bleiben („Lichtmalerei“). Selbstverständlich darf die Kamera über den gesamten Aufnahmezeitraum nicht bewegt werden – was bei „Startrails“ durchaus mehrere Stunden sein können. Einen weiteren Nachteil der Hero 9 sieht man bei der Bildstabilisierung – zumindest, wenn man eher auf den Bildeindruck der schwebenden Kamera steht. Da die die Bildberuhigung zwangsläufig viel Dynamik aus den Aufnahmen nimmt, ist das sicher nicht immer die optimale Wahl. Mit der Hero 10 hat GoPro den GP2-Prozessor eingeführt, der feine Erschütterungen von rauen Pisten gut glattbügelt und somit die Hero 9 recht deutlich abhängt. Die Unterschiede der Hero 10 und 11 halten wir dagegen für marginal. Bei kurzen und harten Erschütterungen wird der Unterschied zwischen der Hero 9 sowie dem Hero 10/11-Gespann kleiner. Das liegt allerdings mit daran, dass der Boost-Modus bei der Hero 9 nur im 4K-Modus mit 50 Bildern in der Sekunde zur Verfügung steht, während die Hero 10 und 11 diesen Modus auch noch mit bis zu 120 Bilder in der Sekunde bei 4K-Auflösung anbietet.

    Hero11 Lichtmalerei

    Im Zeitraffer-Modus verfĂĽgt die Hero 11 ĂĽber einige Spezialeffekte. Mit ihnen lassen sich Langzeitbelichtungs-Effekte erzielen wie beispielsweise Lichtmalerei.

    Was GoPro hier aber tatsächlich verbessert hat, ist die Funktion des Horizont-Levelings – auch wenn wir diese Funktion in den meisten Fällen für kontraproduktiv halten. Wenn man mit dem Fahrrad richtig in der Kurve liegt, dann soll man das gerne sehen. Für Landschaftsaufnahmen kann in Hero 9 und 10 der „SuperView“ genannte Öffnungswinkel eingestellt werden, der äquivalent zu dem eines 16mm-Objektivs ist. Die Hero 11 geht noch einen Schritt weiter: Sie verfügt über einen „HyperView“-Modus mit 12mm-Brennweite. Wie schon bei „SuperView“- und Weitwinkel-Aufnahmen gilt es, den Fischaugen-Effekt bei nahen Objekten zu beachten. Bei der Belichtungssteuerung muss man festhalten, dass GoPro offensichtlich inzwischen allen drei Modellen die gleichen Algorithmen spendiert. Sie funktioniert insgesamt sehr gut – vielleicht hier und da etwas zu nervös. Profis werden aber so oder so lieber in den manuellen Modus wechseln und die Pro-Tunes-Option wählen, mit der man ein deutlich flacheres Farbprofil bekommt, das in der Nachbearbeitung mehr Gestaltungsspielraum lässt – aber das gilt für alle drei Heros.