Zeichenstunde
|
Eigene Welten schaffen, tote Materie zum Leben erwecken: Der Einstieg in den Trickfilm ist viel leichter, als Sie denken. Doch Vorsicht: Es besteht Suchtgefahr. Ein Spezial über Trickfilm – das gab es in VIDEOAKTIV noch nie. Aber die Technik war einfach noch nicht so weit. Beim klassischen Trickfilm saßen Heerscharen von Zeichnern und Coloristen über ihren Leuchttischen und bepinselten zahllose transparente Folien, die extrem teure Trickkameras dann abfilmten. Solche Forox- oder Oxberry-Printer mussten mit speziellen mechanischen Hilfsmitteln ein Foto nach dem anderen auf 35-Millimeter-Film schießen. Schon bei herkömmlichen Spiegelreflexkameras lagen die einzelnen Bewegungsphasen der Zeichnungen nicht exakt übereinander. Beim Lege-Trick oder Stop Motion, bei dem reale Gegenstände animiert (bewegt) werden, war das Problem mit klassischen Filmkameras ähnlich. Auch Videokameras gelang es nicht, ihren Videokopf so exakt zu steuern, dass sie in der Lage gewesen wären, nur Bruchteile von Sekunden aufzuzeichnen. Zur Erinnerung: Erst die Projektion von 25 Einzelbildern hintereinander ergibt den Eindruck einer flüssigen Bewegung. Doch die digitale Revolution hat auch das Bollwerk der Kreativspezialisten geknackt. Die Redaktion hat DV-Cams entdeckt, die dank ihrer neuen Laufwerke nur wenige Bilder am Stück aufnehmen und so vor Ort in kürzester Zeit Animationen realisieren können. Auch mit digitalen Fotoapparaten lassen sich günstig und bei sofortiger Bildkontrolle perfekte Sequenzen schaffen, die dann freilich erst im Computer zum Leben erweckt werden. Den Animationsfilm "Erlkönig" sehen Sie hier. |