Medien-Tage
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Das gute alte Digitalvideo (DV) ist technisch immer noch spitze. Aber MPEG-Cams bieten mit Disc, Speicherkarte und Festplatte die moderneren Aufnahmemedien. Was also kaufen? Als es vor zwölf Jahren mit dem digitalen Filmen anfing, war die Lage noch einfach: Es gab allein das DV-System – und als Aufnahmemedien die Mini- DV-Kassette sowie die Standard-DV-Tapes, die aber nur in Schulter-Camcordern und Recordern Dienst taten. Erst Jahre später präsentierte Sony mit Digital-8 ein konkurrierendes Verfahren, das sich jedoch nie gegen DV durchsetzen konnte. Kernfrage: DV oder MPEG? Jetzt ist die Situation für einen potenziellen Camcorder-Käufer etwas komplizierter. Zwar existiert das DV-System immer noch – Respekt vor den Entwicklern! –, und in der Qualität ist es sogar nach wie vor konkurrenzlos, solange der Filmer nicht zu HD-Formaten (High Definition) wechseln will. Was sich übrigens nur lohnt, wenn er einen HDTV-Fernseher besitzt oder zumindest einen anzuschaffen beabsichtigt. Doch bei den Herstellern ist DV aus der Mode gekommen. Grund: Der DV-Standard schreibt eine Bandaufzeichnung vor. Den Filmer soll aber nach moderneren Speichermethoden gelüsten. Folglich setzt die Industrie vermehrt auf Cams, die ihre Videos auf DVD, Speicherkarten, Festplatten oder interne Festspeicher aufnehmen. Dumm nur, dass all diese Camcorder mit MPEG Kompression arbeiten und somit – anders als die DV-Kameras – nicht jedes Videobild einzeln speichern, sondern nur bestimmte Referenzbilder und dazwischen jeweils lediglich die Bildunterschiede. Das gilt für MPEG-2 wie für das noch modernere Kompressionsverfahren MPEG- 4. Inzwischen sind gute MPEG-Cams an die DV Qualität herangerückt oder haben sie sogar eingeholt, wie die VIDEOAKTIV-Tests beweisen.
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