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Praxistest Blackmagic Ursa Mini Pro 12K: Was nützt die hohe Auflösung? - Formate, Fazit, Plus/Minus

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Formate
Das eigens von Blackmagic entwickelte komprimierte Raw-Format namens Blackmagic-Raw, auch abgekürzt als Braw, ist schon seit der Ursa Mini Pro bekannt. Neu ist allerdings, dass die Ursa Mini 12K exklusiv auf dieses Format setzt. Weder ProRes- noch H.264- oder H.265-Codecs finden sich im Kameramenü. Dadurch wird die Nachbearbeitung der Aufnahmen aufwändiger und die maximale Aufnahmezeit eingeschränkt. Immer hin schafft Blackmagic mit Einstellungsoptionen zur Komprimierung Abhilfe. Dennoch darf man durchaus kritisch sein, wenn die Kamera mit zwei 256 GB CFast-Karten in der Qualität Q0 bei 12K und 25 fps vier Minuten, bei 60 fps eine Aufnahmezeit von gerade einmal einer Minute pro Karte hinbekommt. Bei hohen Auflösungen und Bildwiederholungsraten kommt man um eine externe Festplatte oder externer Recorder nicht herum.

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Wie in dieser Kameraklasse üblich, ist die Ursa Mini Prio 12K ein modulares System. Der Sucher ist entsprechend wie viele andere Teile optional erhältlich.

Fazit
Mit der Ursa Mini Pro 12K hat Blackmagic Design die Messlatte für nutzbare Auflösungen ein gewaltiges Stück höher gelegt. Allerdings ist die Limitierung auf Blackmagics eigenes Raw-Format ein Haken, denn das kostet Speicherplatz und benötigt reichlich Rechenleistung. Auch wenn man theoretisch mit anderen Schnittprogrammen arbeiten kann, ist der Workflow klar auf DaVinci Resolve optimiert. Das kann man natürlich auch positiv formulieren, denn das Schnittprogramm ist ohne Frage sehr gut und unschlagbar günstig – zumal in der Verbindung mit der Kamera. Dennoch sollte man, wenn schon bestehende Workflows existieren, gut überlegen ob man sich auf das Abenteuer einlässt, zumal die Folgekosten in Rechnerhardware durchaus erheblich sein können. Ob man nun am Gewicht der Kamera oder am lediglich als Push-Funktion verfügbaren Autofokus rumkriteln will dürfte eine Frage der eigenen Projekte sein. Gedacht ist sie recht deutlich für den szenischen Film und für Dokumentationen. Genau hier macht sie ihren Job sehr gut und liefert ein Bild ab das in der Nachbearbeitung viel Interpretationsspielraum erlaubt.

+ hohe Auflösung
+ gutes Bedienkonzept
+ Raw-Aufzeichnung
- nur Raw-Aufzeichnung
- kein echter Autofokus

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Die Tasten der Kamera haben weitgehend einen guten Druckpunkt. Die Drehregler, besonders die der Audioaussteuerung, gehen aber wohl öfters kaputt.

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Alleinstellungsmerkmal und Steuerzentrale: Der große Bildschirm ist berührungsempfindlich und ermöglicht eine flüssige und intuitive Bedienung.

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Autor: Joachim Sauer / Bilder: MEDIENBUREAU

Artikel begleitend zur VIDEOAKTIV 6/2021: