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Einsteigerschnittberatung: Wahlprogramm - Teil 2

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Natürlich klappt der Videoschnitt auch auf Rechnern mit AMD Prozessor, doch optimiert sind die Schnittprogramme in der Regel für Intel. Zudem werden wegen der höheren Verbreitung Fehler schneller erkannt und beseitigt – ein Argument für den Quasi-Monopolisten. Bedauerlich, dass die Schnittprogramm- Hersteller ausgerechnet zur Ausstattung der Grafikkarten mit Daten geizen. Denn nur ein Teil der Programme nutzt den Grafikkartenspeicher intensiv.
Als Faustregel gilt: Wer in erster Linie hart schneidet, braucht keine besondere Grafikkarte. Wer aber ausgiebig mit Effekten arbeitet, sollte die Leistungsdaten der Schnitt-Software studieren. Hier stehen zum Beispiel häufig die Cuda-Unterstützung für Nvidia-Grafikkarten, hier und da ist auch die Stream- Technologie von ATI in den Leistungsanforderungen vermerkt. Beide Technologien sorgen für eine schnellere Effektberechnung über den Grafikprozessor. In jedem Fall wichtig: eine Grafikkarte mit zwei digitalen DVI-Ausgängen. Selbst Einsteigerprogramme können die Arbeitsoberfläche oder zumindest die Videovorschau auf einen zweiten Monitor auslagern. Das bringt mehr Übersicht und eine bessere Bildkontrolle.
Ideal: Beide Bildschirme oder wenigstens der Vorschaumonitor bieten Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel). Rechner mit den genannten Leistungsdaten kosten inzwischen knapp unter 700 Euro. Unverändert gilt die Empfehlung für Festplattengröße und Konfiguration: Im Idealfall fasst die Systemfestplatte mindestens 150 Gigabyte und belegt eine eigene Harddisk. Die Videodaten werden dann auf einer zweiten Platte gespeichert, die nicht groß genug sein kann. Wer dabei auf Datensicherheit Wert legt, baut eine dritte Festplatte ins System und automatisiert den Abgleich der Videodaten wahlweise über ein RAID-System oder eine Synchronisations-Software.

Muvee
Einsteigerliga: „Muvee" arbeitet weit gehend automatisch und verlangt nicht den Videoschnitt von Hand – dennoch muss der Cutter die Software
fĂĽr den AVCHD-Schnitt auf einem ordentlich ausgestatteten Rechner laufen lassen, will er in annehmbarer Zeit einen Videofilm produzieren.
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Filmspieler: Als Ersatz für den Bluray- Spieler kann ein Festplatten- Player wie der Dvico TviX N- 1 eine Alternative sein – zumal man ihn dann auch als Transportmedium nutzen und bei Freunden direkt an den Fernseher anschließen kann.

Letzteres ist zwar umständlicher, frisst dafür aber weniger Leistung und hat zudem den Vorteil, dass versehentlich gelöschte Daten nicht gleichzeitig von der zweiten Videoplatte verschwinden. Mit einer solchen Konfiguration sollte der Cutter zumindest bei den Schnittprogrammen der Einsteiger- und Mittelklasse klarkommen. Dabei gilt weiterhin der Rat, auf neueste Systemprogramme (Windows 7) zu setzen. Die Einsteigerliga gibt sich durch die Bank mit einer 32-Bit-Variante zufrieden. Wer höhere Ambitionen hegt, sollte dennoch die 64-Bit-Version bevorzugen, da sich dann speziell der Arbeitsspeicher leichter erweitern lässt.
Nur mit der 64-Bit-Version unterstützt Windows 7 mehr als 4 GB RAM. Gerade bei langen Projekten mit vielen Spuren kann es sehr sinnvoll sein, den Arbeitsspeicher aufzurüsten. Um das „lange Projekt" exakter zu definieren: Wer meist unter 20 Minuten Filmlänge bleibt, muss weniger Aufwand treiben. Kritischer wird es bei Längen von über einer Stunde.

Mehr ist besser:

Mehr denn je gilt die Regel, dass es beim Videoschnitt zu viel Leistung nicht gibt. Entsprechend greifen Profis auf Workstations zurück. Avid beispielsweise gibt gar keine Leistungsdaten für seine Profi-Software an, sondern verweist auf eine verhältnismäßig kurze Liste an zertifizierten Rechnern sowie auf seine Fachhändler, die eigene Pcs konfigurieren. Eine professionelle Schnittsystem unterscheidet sich von einer Konsumer-Lösung nicht so sehr in den Leistungsdaten vom Prozessor, Arbeitsspeicher und Grafikkarte.
Teuer machen es vor allem die Konfiguration– und die verbaute Video-Hardware. Während dem Schnitt-Einsteiger die Videovorschau auf der Bedienoberfläche genügt, sollten sich engagierte Filmamateure oder gar Filmprofis eine echte Videoausgabe in Full- HD auf einen separaten Vorschaumonitor gönnen.