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Im Test: 8 Videoschnitt-Apps fĂĽr Android, iOS und Windows - Pinnacle Studio & PowerDirector Mobile

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Corel Pinnacle Studio for iPad/iPhone - iOS

Das Pinnacle Studio for iPad und iPhone ist zusammen mit iMovie die umfangreichste Videoschnitt-App für Apples Mobilgeräte. Die Arbeitsfläche ist aufgeräumt und wird dank der einblendbaren Pop-up-Hilfe-Symbole auch dem kompletten Neuling auf Anhieb klar. Pinnacle folgt am stärksten der Fensteraufteilung und dem Bedienkonzept, wie man es von einer Desktop-Software kennt. Links die Medien- und Effekt-Palette, rechts das Vorschaufenster und unten Storyboard-Ansicht wie Zeitleiste. Die hoch aufgelösten Schaltflächen und Symbole auf dem iPad-Schirm wissen zu gefallen - das intuitive und bildgenaue Kürzen der Filmschnipsel gelingt direkt aus dem Vorschaufenster oder auf der Zeitleiste. Will man Szenen teilen, kann man das nur über die Timeline – für detaillierte Einstelloptionen wie Lautstärke oder Ein- und Ausblend- Optionen tippt man doppelt auf den Clip. Eine Blende setzt man ganz einfach per „Fingertipp und halten“ zwischen einen Filmschnipsel – die Dauer lässt sich über die allgemeinen Einstellungen ebenso einstellen wie die Titellänge. Bei den Schriftzügen stellt das Pinnacle Studio eine solide Auswahl bereit, kann aber nicht mit den guten Animationen der GoPro-Konkurrenz oder denen des PowerDirector Mobile mithalten.

Farbe, Größe, Schriftart und Position bestimmt man aber auch hier problemlos. Selbst eine Compositing-Funktion hat die Videoschnitt- App, wenn sie hier auch stark auf Automatismen setzt. Trotzdem sind simple Bild-in-Bild-Kombinationen kein Problem. Korrekturfunktionen für Helligkeit oder Weißabgleich gibt es leider nicht. Für das schnelle Zusammenschustern stellt die App sogar eine Vielzahl an thematisch unterschiedlichen Schablonen bereit, die Teilbereiche wie Anfang, Mitte und Ende mit Clips befüllen lassen. Auch das Einsprechen eines Kommentars und das Mischen mit der Hintergrundmusik gelingt auf Anhieb. Einzig bei viel Filmmaterial kann es hier teils zu kleineren Verzögerungen auf der Zeitleiste kommen. Damit manche Animationen überhaupt abspielen, muss man diese zuvor berechnen lassen, was aber in der Regel relativ zügig gelingt, vorausgesetzt, das Mobilgerät ist potent genug. Der Export klappt direkt auf Facebook, YouTube und Vimeo. In die Cloud speichert man das komplette Projekt, um es dann in das große Pinnacle Studio auf dem Schnitt-Rechner zu übernehmen.

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Corel Pinnacle Studio for iPad/iPhone

Obwohl der Funktionsumfang recht groß ist, ist die Bedienung auch für Anfänger verständlich. Allerdings muss man auf Korrekturfunktionen für Helligkeit, Farbe und Kontrast verzichten. Dafür lässt sich das Projekt aber an das große Pinnacle Studio weiterreichen.

+ groĂźer Funktionsumfang

+ gute Bedienung

– etwas langer Export

– teilweise Vorberechnung nötig

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CyberLink PowerDirector Mobile

CyberLinks PowerDirector Mobile überzeugt durch ein simples Bedienkonzept und umfangreiche Funktionen – zumindest in der Bundle-Version. Gerade die breite Effekt- Palette mit ihren Einstelloptionen ist ein Alleinstellungsmerkmal. Beim Musikangebot muss die App aber zurückstecken.

+ gĂĽnstiger Preis

+ tolle Effekt- und Blenden-Auswahl

+ einfache Bedienung

– geringe Musik-Auswahl

CyberLink PowerDirector Mobile - Android/Win

CyberLink hat sein Angebot an Schnittwerkzeugen über die Jahre kontinuierlich ausgebaut. Am bekanntesten ist natürlich der PowerDirector, wobei es mit dem ActionDirector auch eine Schnellschnitt- Variante speziell für Actioncam-Filmer gibt. Mit dem PowerDirector Mobile spezialisiert sich CyberLink hingegen ganz auf den mobilen Schnitt per Smartphone und Tablet sowohl für Android und Windows, womit man speziell Magix Paroli bietet. Die Applikation ist schnell installiert und (sofern man den Power- Director für den Rechner besitzt) als Bundle- Version mit vollem Funktionsumfang per Zugangscode aktivierbar. Andernfalls kann man via In-App-Käufen Funktionen hinzukaufen. Die Arbeitsfläche ist schick gestaltet und erklärt sich mit Timeline, Vorschaufenster sowie Audio- und Titelspur von selbst. Man wählt die Medien für den Import und kann seine Clips dann simpel trimmen, zerschneiden und mit Effekten versehen, wobei jeweils nur ein Effekt auf einem Clip wirken kann. Blenden setzt man zwischen einzelnen Filmschnipseln, leider nicht an Anfang und Ende; dabei kann man mit einer schwarzen Farbkarte als Clip-Einschub tricksen. Die Effektauswahl ist vergleichsweise groß und lässt viele Veränderungen wie Sepia, Mosaik oder auch eine Gaußsche Unschärfe zu. Die Intensität darf man dabei gebenso beeinflussen wie die Länge einer Blende. Bedauerlich, dass ein Bildstabilisierer fehlt, der natürlich gerade bei Actioncam-Aufnahmen von Vorteil wäre. Auf einen solchen verzichten aber auch die anderen Apps. Schön dagegen, dass die Titel-Anpassung sehr ausführlich ausfällt: neben Farbe und Opazität bestimmt man eine Bewegungs-Animation und darf den Titel frei drehen oder in der Größe verändern. Der Bildausschnitt für einen Clip lässt sich übrigens auch frei wählen, man kann das Bild horizontal spiegeln oder drehen. Ein Bild-in-Bild-Effekt ist mit Fotos machbar, indem man diese einfach auf der Titelspur integriert. Kleiner Wermutstropfen beim PowerDirector Mobile ist die spärliche Auswahl an Musik. Hier muss man selbst ein Musikarchiv einbringen, sonst wird’s schnell langweilig. Trotzdem lohnt sich der Kauf: Die App ist sehr umfangreich, der Videoschnitt gelingt schnell und zeigt kaum Aussetzer, und die Videos sind relativ flott berechnet, was natürlich auch immer vom Mobilgerät abhängig ist. Das Ergebnis ist ebenso einfach auf YouTube und Facebook hochgeladen wie direkt auf dem Mobilgerät gespeichert. Den automatischen Schnitt mit Auswahl von fünf Themenvorlagen bekommt man übrigens nur in der Windows-Variante, die man entweder ebenfalls in Form der Bundle-Aktion kostenfrei freischalten kann oder für rund 10 Euro im Windows-Store kauft.