Mikrofontest: Røde Videomicro II - Praxis

10. März 2023 -

PRAXIS
Die kompakten Maße und das mit 39 Gramm sehr geringe Gewicht qualifizieren das Røde Videomicro II für den mobilen Einsatz. Es findet in jeder Tasche noch einen Platz und bringt aufgesetzt auf der Kamera, das Gimbal nicht aus der Balance. Allerdings kann das beigelegte TRRS-Kabel nicht mit allen Kameras verwendet werden. Beispielsweise muss bei Panasonic-Kameras im Tonmenü die Einstellung „Spezial-Mikrofon“ auf „Shotgun“ gestellt werden, soll ein Tonsignal empfangen werden. Andere Kameras, wie zum Beispiel das Fujifilm-Dreiergespann aus X-H2, H-H2S und X-T5 (hier zum großen Vergleichstest), haben diese Option nicht. Hier braucht man ein optionales TRS-Kabel, zu erkennen an den zwei Isolationsringen anstatt drei wie beim TRRS-Kabel.

Links das optionale TRS-Kabel, rechts das mitgelieferte TRRS-Kabel, das in erster Linie fĂĽr die Kommunikation mit Smartphones gedacht ist.

Das Videomicro II liefert von Natur aus einen relativ hohen Pegel, auch bei geringer Verstärkung in der Kamera. Trotzdem lässt sich das Eingangssignal in der Kamera vernünftig pegeln, sodass keine Gefahr von übersteuertem Ton besteht. Natürlich ist ein On-Camera-Mikrofon wie das Røde nicht ganz gefeit vor Bediengeräuschen an der Kamera während der Aufnahme. Schließlich sind die Geräuschquellen viel näher als das gefilmte Objekt. Aus demselben Grunde sollten Filmer laute Schallquellen in Mikrofonnähe vermeiden, denn vor allem Bass-lastiger Ton von hinten landet sonst schnell auf der Aufnahme. Trotz Plastikbauweise dämpft die Aufhängung zum Beispiel Trittschall gut ab. Ähnlich sieht es auch bei Windgeräuschen aus: grundsätzlich werden diese effektiv gedämpft, Starkwind gelangt aber trotz Fellschutz auf die Aufnahme. Beachtet man aber diese Punkte, belohnt einen das Videomicro II mit einem ausgewogenen, natürlichen Klang. Lediglich eine leichte Bassschwäche können wir im Tonbild notieren, die vor allem bei tiefen Stimmen auffällt.