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Interview: Wunschcamcorder-Fragen an Sony

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Vor gut zwei Jahren hat Sony mit HDV ein neues Camcorder-Format eingeführt. Jetzt kommen hier kaum noch Neuheiten. Lässt Sony die HDV-Filmer wegen AVCHD schon wieder im Regen stehen, so wie früher mit Digital-8 und Micro-MV?


Guido Reichelt:
Gerade Digital-8 war eigentlich der Zwischenschritt vom analogen Videoformat hin zu zur Digitalisierung - daher auch Digital-8. Aber es war immer noch die analoge Kassette in relativ großer Bauform, und da hat sich der Markt eigentlich oder der Konsument in seiner Nachfrage dahin gehend entwickelt, dass ein Camcorder im Digital-8-Format zu voluminös war. Das war an der Stelle ein logisches Resultat, unser Angebot dem Markt anzupassen und dementsprechend kleinere, kompaktere Camcorder zu bauen und letztendlich auch auf DVD-Formate zu setzten. Micro-MV als Stichwort, das war von unserer Seite aus, weil wir auch mal experimentieren, ein Beweis was auch technisch möglich war zu dieser Zeit, auf extrem kleiner Kassette.War aber, wie gesagt, vielleicht dem Konsumenten doch zu wenig greifbar als Konsumer-Medium ... Das haben wir eben in verschiedenen Produktkategorien immer wieder mal: ein Produkt, bei dem man sich sagt, das ist nicht der Markt, sondern wir zeigen, was wir können.
 
Oliver Kaltner:
Was man da vielleicht auch noch in Betracht ziehen muss - die Frage ist durchaus berechtigt: Fakt ist, wir bekommen sehr häufig die Frage gestellt, weshalb wir denn mit einem so breiten Produktportfolio, mit einem so breiten Produktangebot ständig in den Markt gehen, warum führen wir immer wieder aktuelle Modelle ein, und werden dafür teilweise mittlerweile ein Stück kritisiert, weil Leute einfach sagen, wir haben den Überblick verloren, was soll ich jetzt tatsächlich kaufen als Einsteiger, was ist mein Medium? Wir versuchen schon das Ganze, wie in den letzten Tagen gezeigt, eher stark unter dem Gesichtspunkt der Zielgruppensegmente zu betrachten, das heißt, wir sehen die Zielgruppe nicht mehr unter dem soziodemografischem Merkmal, sondern wir sehen Zielgruppen ganz klar nach Lebenseinstellung und nach Verhaltensweisen, Bedürfnissen und versuchen dort tatsächlich spezifisch die Produkte hin zu entwickeln. Das führt übrigens dazu, dass wir eine gewisse Bandbreite an unterschiedlichen Produkten haben, Fakt ist aber auch, dass wir gerade für die Kategorie der Einsteiger sehr viele Hybrid-Format-Angebote machen, um die Entscheidung abzunehmen, setze ich auf das eine Format, oder muss ich mir gleich einen zweiten Camcorder wegen eines anderen Formats kaufen. Das ist durchaus auch immer eine gewisse Herausforderung für den Industrie-Hersteller, tatsächlich den Markt immer so zu bedienen, dass sich der Einzelne auf der einen Seite wiederfindet im Produktangebot, aber man gleichzeitig im Gesamten gut aufgestellt ist.